Amy Chua stellt in ihrem Buch Die Mutter des Erfolgs eine Erziehungsstrategie für junge Eltern, die nicht wissen wie sie selbst ihre Kinder erziehen sollen. Der englische Titel des Buches lautet „Battle Hymn of a Tiger Mother". Die Autorin ist Rechtsprofessorin an der Universität Yale in den USA und hat sich als die Tochter der chinesischen Einwanderer in den USA zu dieser Position selbst hochgearbeitet.
Sie schwört auf ihre Drillmethoden, auch wenn eine ihrer beiden Töchter sie vermutlich lebenslang hassen wird. So viel zum Erfolg der Mutter des Erfolgs.
Das buch sorgt für Gesprächsthema in den USA, denn die Erziehungstechnik, die im Buch von der Mutter des Erfolges vorgestellt werden, sind zu den in den USA üblichen Methoden gegensätzlich. Kurzgesagt: in den USA legt man großen wert auf liebevolle Erziehung und freie Entfaltung der Persönlichkeit des Kindes. In China dagegen statt mit Liebe beschert man die Kinder mit gnadenloser Disziplin, hartem Drill und Spaßverweigerung auf der ganzen Linie.
Die Erziehungsmethoden die Amy Chua in dem Buch beschreibt, hat sie selbst auf ihrer eigenen Haut erlebt. Deshalb gibt sie sie einfach weiter und drillt ihr beiden Töchter wie in einer Kaserne. Nun aus dem Buch kann man entnehmen, dass sie bei der einen Tochter große Erfolge mit ihrer Erziehungsstrategie erreichte. Die erste Tochter ist sogar Konzetrpianistin geworden. In den Buch wird diese Beschäftigung als Traumberuf bezeichnet. So ganz kann ich mir das nicht vorstellen aber egal. Bei der zweiten Tochter aber auf der ganzen Linie gescheitert ist. Die soll Violine lernen, nun leider möchte sie keine Konzerte darauf spielen. Zudem hasst sie die Mutter dafür, dass sie sie zur ständiger Perfektion in jeder Hinsicht getrimmt hat.
Gewöhnlich funktioniert die Kindererziehung wie folgt: Hat man als Kind nur schlechte Erfahrungen und Erinnerungen von seinen eigenen Eltern, versucht man den eigenen Kindern wenigstens das Leben leichter zu machen. Oder aber sie liebevoll zu erziehen, damit sie das gleiche Elend nicht erleben müssen, durch das man selber gegangen war.
Bei Amy Chua scheint es genau das Gegenteil zu sein. Sie Trimmt die eigenen Kinder vermutlich noch schlimmer als das ihre Eltern mit ihr getan haben. Die westlichen Erziehungsmethoden hat sie für gescheitert erklärt weil die Kinder zu nichts Lust haben, keinerlei Ambitionen haben und keine Ziele verfolgen. Die Kindererziehung mit dem Schwerpunkt und Fokus auf freie Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und Beachtung der Individualität des Kindes und Einfühlsamkeit bezeichnet die (Pseudo) Erfolgsmutter als „diese ganzen westlichen Klischees". Härte und Unterordnung muss her, meint Amy Chua. Ihrer Meinung nach soll das Kind äußerste Disziplin in frühen Jahren zu spüren bekommen. Nur so werden die kleinen zu Höchstleistungen angestachelt. Die Kinder müssen zu ihrem Glück gezwungen werden - so wie Erziehungsmethode von Amy Chua.
Gegen Ende des Buches wirkt die Erfolgs Tiger Mutter etwas geschwächt, wo sie merkt, dass ihre zweite Tochter sie nicht mehr kennen will und über alles hasst. Sie gibt Erziehungsfehler zu, aber so ganz bereut sie das nicht. Immerhin bei der ersten Tochter hat sie es mit dem Drill, Unterordnung, Spaßverweigerung und strenger Disziplin geschafft. Bei der zweiten Tochter scheint Amy Chua ein Fehler untergelaufen zu sein, den sie aber selbst nicht finden kann. Sie begreift einfach nicht, wie so die Methoden nicht funktioniert haben.
Naja, vielleicht ein Blick in den Spiegel hätte gereicht, oder ein vernünftiges Buch über Kindererziehung. Ein Ziel hat sie aber erreicht, in den USA schläft das Buch der Erfolgs Mutter große Wellen und sorgt für Gesprächsstoff in jedem Haushalt. Es ist sogar eine Debatte ausgebrochen: welche Erziehungsmethoden sind nun jetzt die besseren.
In Deutschland wurde das Buch bei Amazon eher als minderwertig und nicht ernst zunehmen bewertet. Die Erziehungsmethoden und Erziehungsstrategien der Erfolgsmutter bzw. der Tigermutter scheinen hier keinen Gehör zu finden. Das finde ich auch gut so.
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