Das Handy als Mikroskop
In diesem Einsatzgebiet wird tatsächlich ein riesiges Objektiv auf die Kamera des Handys ausgesetzt. Dieses Objektiv wird als Ersatz für ein Mikroskop verwendet. Dabei wird von einer Probe, die im Verdacht steht Malariaerreger oder TBC (Tubeculose) zu enthalten, mit der regulären Handykamera fotografiert. Die Probe, wird bei TBC zuvor mit einem speziellen preiswerten Farbstoff Auramin behandelt und mit einer blauen LED die Bakterien zum leuchten gebracht. Auf dem Handy läuft eine spezielle Software, die das Foto auswertet und eine Analyse aussprechen kann. Z. B. kann die Handysoftware die Anzahl der Bakterien bestimmen indem einfach die Leuchtpunkte gezählt werden.
Über die moderne Technik kann in schwierigen Fällen das Bild zusätzlich an ein zentrales Labor geschickt werden, wo Experten das Bild photografisch auswerten können und so schnell eine Kompetente Rückmeldung der Probe liefern können.
In diesem Fall wird moderne Medizin mit relativ einfachen Methoden auch in entlegenen Gebieten nutzbar gemacht. Diese Methode erlaubt Ärzten effektiv das Krankheitsbild zu bestimmen und frühzeitig die richtige Behandlungsmethode am Patienten einzuleiten.
Forscher verfolgen die Malaria mit der Handyortung
Eine andere Methode in der Malariabekämpfung ist die Infektionsgebiete zu finden und den betroffenen Personenkreis zu ermitteln und schnell geeignete Maßnahmen einzuleiten. Auch hier wurde das Handy nun mit Erfolg eingesetzt. Dabei wurde auf der Insel Sumatra nun die alle durchgeführten Handygespräche analysiert und ausgewertet und so Bewegungsströme der Bevölkerung ermittelt. Dabei wurde festgestellt, dass sich von den 140.000 Bewohner gerade einmal wenige Hundert Bewohner der Insel in den gefährdeten Malariagebieten aufhalten. Damit wurden Erkenntnisse gewonnen, die in der Malariabekämpfung genutzt werden können. Es gilt nun, die wenigen Menschen zu ermitteln und entsprechend zu Informieren, zu Untersuchen oder zu behandeln. Es müssen also nicht mehr alle Bewohner pauschal untersucht werden, sondern der betroffene Personenkreis konnte stark eingeschränkt werden.
Handys im Kampf gegen die Medikamentenfälschung
Im Kampf gegen Malaria geht es leider nicht nur darum, die Krankheit zu bekämpfen. Ein Teil des Kampfs gegen Malaria wird leider auch durch den Kampf gegen die Medikamentenfälschung gewonnen. Die Zahl der gefälschten und unwirksamen Medikamenten hat leider zugenommen. In Ghana und Nigeria wurde daher die folgende Methode entwickelt, um auch in entlegenen Gebieten recht schnell die Echtheit eines Medikaments überprüfen zu können.
Hierfür wird direkt vom Hersteller auf jede Medekamentenverpackung eine Nummer aufgebracht die zuvor freigerubbelt werden muss (wie bei einem Rubbellos). Diese Nummer wird per SMS an eine Zentrale verschickt und wenig später erhält man die Antwort, ob es sich bei diesem Medikament um eine Fälschung oder um ein wirksames Medikament handelt.
Auf der Welt sind etwas 10-15 % der Medikamente gefälscht. In teilen Afrikas liegt dieser Wert jedoch bei 50%. Das Handy spielt auch hier wieder eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Malaria.
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